Alexander Böhn

Interkommunale Zusammenarbeit im Bereich Fördermanagement

Gebündeltes Wissen statt Windhund-Prinzip

Die vier Bürgermeister der beteiligten Kommunen vor dem Rathaus in HeusenstammDie vier Bürgermeister der beteiligten Kommunen vor dem Rathaus in Heusenstamm

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Hainburg will Fördermanagement-GmbH mitgründen
Hainburg – Mehr Überblick und bessere Chancen auf Fördermittel erhofft sich die Gemeinde Hainburg von einer „Fördermanagement-GmbH“, die gemeinsam mit den Kommunen Dreieich, Heusenstamm und Obertshausen gegründet werden soll. Das hat die Gemeindevertretung in ihrer jüngsten Sit-
zung beschlossen.
Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Kommunen im Umgang mit Fördermitteln zu professionalisieren. „Es gibt nahezu zu jedem Vorhaben ein Förderprogramm. Man muss nur davon wissen und es auch beantragen“, sagt Bürgermeister Alexander Böhn. Bislang seien in den einzelnen Kommunen die Auf-
gaben im Zusammenhang mit dem Erhalt von Fördermitteln „bei vielen Beschäftigten ein geringer Teil ihres eigentlichen Tätigkeitsgebietes“, heißt es in der Beschlussvorlage. „Fundiertes Spezialwissen zum Verfahren, ein systematischer Überblick über die Förderlandschaften und die Möglichkeiten, oder
eine Nutzung als Instrument der strategischen Finanzplanung sind, wenn überhaupt, nur in sehr geringem Umfang vorhanden.“
In der zu gründenden GmbH soll das Wissen aus den vier Kommunen gebündelt werden. Die Kommunen würden beraten und der gesamte Prozess begleitet. „Dabei geht es sowohl um die Frage, wie bestimmte Fördermittel beantragt werden, als auch darum, was getan werden muss, um sie zu behal-
ten“, so Böhn. Immer wieder würden die Mittel auch nach dem sogenannten „Windhund-Prinzip“ vergeben. „Wenn man dabei den Antrag nicht schnell genug stellt, sind die Mittel weg.“ Auch der Gemeinde Hainburg sei das schon passiert. Für die Förderung eines Batteriespeichers am Rathaus sei man zu
spät gewesen, sagt Böhn. „Das waren 70 000 bis 80 000 Euro Förderung.“
In der interkommunalen GmbH mit Sitz in Heusenstamm sollen gemeinsame Maßnahmen entwickelt werden, „um Fördermittel für die beteiligten Kommunen effektiv zu akquirieren, zu managen und zu nutzen“, heißt es im Entwurf des Gesellschaftsvertrags. Sowohl Mittel vonseiten des Landes als auch
vom Bund und der Europäischen Union haben die Kommunen im Blick. In der GmbH wären alle vier Kommunen Gesellschafter, die sich zu gleichen Teilen am Stammkapital beteiligen. Der Gemeindevorstand würde vom Bürgermeister oder einem Vertreter sowie weiteren bestellten Vertretern
repräsentiert.
Gemeinsam mit den beteiligten Nachbarkommunen soll der Hainburger Gemeindevorstand nun – wie die Gemeindevertreter bei Gegenstimmen der Grünen beschlossen haben – „alle erforderlichen Schritte“ zur Gründung der Gesellschaft in die Wege leiten. Der Grundsatzbeschluss aus Heusenstamm
steht noch aus. Text aus Offenbach Post von loe